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Dienstag, 3. Dezember 2013

Alle Geschichten ( über 70) 
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Der Titel:: Abenteuer eines Hausverkaufs in Süd Portugal 

für nur 1,49€

Es  lohnt sich !
 

Samstag, 26. Februar 2011

"Wir bleiben hier !!!!"

Eine Familie mit 3 Kindern hat sich angesagt. Sie fahren mit dem Auto von Norddeutschland aus nach Portugal. - Eine lange Reise, vor allem mit Kindern. Der letzte telefonische Kontakt kommt aus Madrid. ( Handy's gab's noch nicht,) - wir erklären nochmal genau die Strecke -- und warten, - und warten -und warten. Normalerweise sind es 6 Stunden Fahrzeit , - - 10 Stunden sind schon um , - es ist längst finster, wir kennen die Gäste zwar noch nicht, machen uns aber Sorgen. Um zwei Uhr morgens gehen wir dann doch ins Bett, alle Lichter bleiben an, man weiß ja nicht, - . Die Sonne geht auf, die Wärme kriecht langsam über das Land, - die Vögel schütteln den Schlaf aus ihren Federn und fangen an die passende Frühstücks - Melodie zu zwitschern. Unser Hund stimmt mit lautem Gebell mit in die Symphonie ein, - und will gar nicht mehr aufhören. Rappeln am Tor, - eine Autohupe, - unsere Gäste sind da ! Gut, daß wir schon einen starken Kaffee gebrüht haben, die Ankömmlinge sehen sehr übernächtigt aus. Gestern Nacht, ca. 2 km von hier, haben sich unsere "Neuen" total verfahren, - irgendwo in der Wildnis waren plötzlich nur mehr Schafe um sie herum - und kein Weg mehr zu sehen ! So haben sie mehr schlecht als recht in mitten einer Schafherde in Auto genächtigt,- von so manchem "Bäh" und "Mäh" begleitet. Die Kinder fanden's toll, - die Erwachsenen weniger.
            Nach einem ausgiebigen Frühstück verschwinden die Eltern im Bett, - fragen noch, ob wir wohl auf die "Kleinen" achten würden. Die "Kleinen" sind 14, 12, und 8 Jahre alt - meine Sorge ist, was kann unser Land schon für diese Altersgruppe bieten; -- Ruhe und Erholung sind wohl kaum angesagt !
             Ich mache mit den Mädchen,- Janina, Daniela und Antje- erst mal einen Spaziergang zum See. Wir setzen uns ans Ufer und schauen in's glasklare Wasser. " Was ist das?" fragt Daniela. Eine große Libellenlarve schleicht sich langsam im seichten Wasser an einen kleinen Fisch heran. Gleich wird es um ihn geschehen sein "Paß auf, Fischlein, paß auf" sagt die Jüngste. Gebannt verfolgen wir das sich anbahnende Drama.
             Da ist plötzlich eine Bewegung im Wasser. Aus dem Dunkelblau der Tiefe schiebt sich etwas grau - rotes heran. Schwer gepanzert, die großen Scheren kampfbereit nach vorne gestreckt, - krabbelt ein Krebs auf die Larve zu. "Das ist ein Ritter, der den kleinen Fisch verteidigt !!" ruft hoch erfreut Janina, - und wirklich, die Libellenlarve gibt auf und huscht davon. --- "Es ist schön hier," sagt die "Große" und wie zur Bestätigung zieht ein Storch über uns hinweg, -- dreht noch einen Kreis und landet am anderen Ufer. Er schaut zu uns herüber, -es macht ihm aber wohl  nichts aus beobachtet zu werden. Ein dicker Karpfen springt aus den Wasser und platscht in sein Element zurück,- das ist zu viel  "Aktion" für Adebar, er fliegt davon-- .
             Nach zwei Tagen "Ruhe" plant die Familie einen Ausflug zur Westküste, -- beim Frühstück besprechen wir die Wegstrecke, -- da meldet sich die Älteste: "Dürfen wir da bleiben, bitte ?!" " Aber wir fahren an den Strand, Sandburgen bauen, im Meer schwimmen, das wird bestimmt toll !" sagt der Vater. "Bitte laßt uns hier, hier ist es so schön!" Liebes und ich sehen uns etwas betroffen an, -- wenn Kinder das sagen ?? Wir machen den Eltern einen Tag  ohne "Anhang" schmackhaft und so verbringt jede Partei einen Tag nach Wunsch.
              Die Zeit des Abschieds ist da; - das Auto steht gepackt vorm Haus - , ein letzter Kaffee, -- nett war's mit euch, kommt wieder-- jetzt aber los, es ist noch weit bis Deutschland.
               Wo sind die Kinder ??-- Keine Spur von den Mädchen !!-- Wir laufen über's Land und rufen, sie sind weg. So langsam werden die Eltern nervös, -- wo sind die blos ?  "Vielleicht sind sie ins Dorf gelaufen, ins Café, um sich zu verabschieden" sagt Liebes. - Sie sitzen im Café, wie die Großen, eine Limo vor sich.
                "Wir haben beschlossen hier zu bleiben, bis nächstes Jahr, da holt ihr uns wieder ab ! " sagt die Älteste, "es gefällt uns so gut, - und in die Schule können wir hier auch gehen !"  Die Erwachsenen sind sprachlos.--- Nach langem guten Zureden und dem Versprechen, nächstes Jahr wieder zu kommen, entscheiden sich die Kinder dann doch mit zu fahren. 
                 Wir bleiben zurück, - Liebes und ich setzen uns an den See, -- vielleicht ist die Libellenlarve wieder da,- und der Krebs, - und der Storch , -- ein kleiner Hase hoppelt ans Ufer, trinkt, mümmelt und verschwindet im Gebüsch, -- ja, wir wollen auch hier bleiben -- !!

Freitag, 18. Februar 2011

Fliegende Diamanten

Der Wind spielt mit den Wellen auf der Wasseroberfläche, - das Nass glitzert und funkelt und wirft das Sonnenlicht in alle Richtungen.
            Ich habe es mir auf der Insel im Schatten einer großen Weide bequem gemacht. Halb auf der Insel, halb im Wasser wachsend streckt sie ihre mächtige Krone aus, -- nur ab und an blinzelt das  helle Blau des Himmels durch ihre Blätter. Ein Eisvogel schwirrt pfeilschnell über den See, - das metallikblau seines Federkleides blitzt Diamanten gleich. Er verschwindet im Schilf . --
              Als vor 15 Jahren der See als Krater- und Mondlandschaft seinen Anfang nahm, konnte man sich beim besten Willen nicht vorstellen, was für ein Juwel einmal daraus werden würde. 3 Tage nachdem die große Planierraupe mit dem "kleinen Mann" am Steuer ihre Arbeit beendet hatte, brach der Regen los. Es regnete, - goß - und regnete wieder; - eine ungewöhnlich starke Regenzeit setzte ein. Unmengen von Wasser fielen auf die Erde, - aus Rinnsalen wurden Flüsse, - aus Flüssen wurden Seen. Wir lebten plötzlich in einer großen Fluß- und Seenlandschaft. Das im Staub versteckte Grün suchte sich mit aller Macht einem Weg nach oben und binnen kurzer Zeit blühten unzählige Blumen in allen vorstellbaren Farben und Düften. Im Frühjahr, nach der Regenzeit, verwandelt sich das Alentejo in eine gewaltige Symphonie aus Augen und Nasen betörenden Eindrücken. Leider waren die Seeufer durch die große Maschine so zerschunden, daß kein Halm wuchs, - öd und schlammig hoben sie sich, von der sie umgebenden Pracht, sehr negativ ab.
             Während  meines nächsten "Arbeitsaufenthalt's" in Deutschland erstand ich einen gebrauchten Lieferwagen. Bei einem Besuch bei Frank in Kiel gruben wir dann allerlei  "Gewächs" an den umliegenden Seen aus. Bei Freunden und Bekannten wurden dann noch überzählige Möbel eingesammelt, um das Ferienhaus ein zu richten So beladen machten wir uns dann auf den Weg nach Portugal.
            Anlässlich eines kleinen Festes pflanzten wir dann ein paar Schilfpflanzen und unbekannte Sumpfpflanzen an den Ufern, sowie eine klitze kleine Weide auf der Insel. Scheinbar hat das den Pflanzen so gut gefallen, daß sie nun alle Ufer säumen und mancherlei Getier Schutz und Heimat bieten. Die Weide hatte wohl auch ein wenig von einem Wachstums-Hormon genascht; - ihr schnelles Emporwachsen würde das erklären.
               Ein lauter Platscher reißt mich aus meinen Gedanken: Ein dicker Barsch sprang nach einer bunt schillernden Libelle. Wie fliegende Diamanten haben die kleinen Hubschrauber die Lufthoheit über den See erobert. Smaragd - rote, Türkies - grüne, blaue, braune -- ,  gelb, grün, blau schimmernde von beachtlicher Größe, alle Farben und Größen scheinen vertreten zu sein. Am Schilfrand zeigt sich ein kleiner Vogel; - mit überaus langen Füßen stakst er im flachen Wasser umher, um hier und da Schnecken und anders, kleines Wassergetier auf zu picken. Im undurchdringlichem Dickicht des Uferbewuchses brütet eine Wildente. - Bald wird sie, wie jedes Jahr, ihre kleinen, gelben "Wollknäul" durch's Wasser führen.
               Ein dicker Karpfen schiebt sich langsam in's Bild. Damals, als das Wasser sich nach der Regenzeit zu klären begann, sind Helder und Ich öfters zu den großen Stauseen der Umgebung gefahren; - mit der Angel und kleinen Netzen haben wir Fischlein um Fischlein gefangen und in unseren See umgesetzt. Nun sind sie groß und ziehen träge ihre Bahn, manchmal so dicht unter der Oberfläche, daß man jede ihrer matt schimmernden Schuppen zählen kann.
               Es ist ein Ort, um einfach ins Wasser zu schauen, - los zu lassen von Betriebsamkeit, von müssen und wollen-, da sitzen -, sehen -, fühlen - Kraft tanken. Der Himmel beginnt sich schon zu röten, die Schwalben fliegen tief über die Oberfläche und trinken im Flug, eine lange Wasser Rille hinter sich her ziehend  ------------ Zeit zurück zu kehren --------------.

Freitag, 7. Januar 2011

Ja, warum eigentlich?

Die Zeit verfliegt. Wir sind schon wieder 3 Wochen in Deutschland. Ein wirklich schönes Land, - mit vielfältigster Natur,- Kultur an allen Ecken und Enden, - alles sauber und aufgeräumt. Alles, oder wenigstens fast Alles funktioniert, - die Geschäfte sind voll, die Auslagen prall gefüllt.
                 Ich sitze am Fenster und beobachte die Regentropfen wie sie sich langsam einen Weg über die Scheibe suchen. Feuchte, schillernde Spuren bleiben zurück und sie verschwinden auf "Nimmerwiedersehen" aus meinem Blickfeld. Der Himmel kleidet sich seit zwei Wochen in allen Grautönen, "dunkelblaugrau" scheint er besonders zu lieben,- mit Regenfahnen durchsetzt.
                Es ist Sommer, doch Niemand ist auf der Straße, ab und zu zieht eine Gischtfahne mit einem Auto drin über die Straße. In einer Woche muß "Liebes" zurück nach Portugal und Gäste betreuen. Wir könnten hier und jetzt alles beenden, -verkaufen-, und wieder ganz nach Deutschland ziehen. -Nochmal über Alles nachdenken, was uns veranlaßt in Portugal zu leben. Das Wetter ist sicherlich nur ein Teilaspekt,- und kein Grund.
               In Deutschland gibt es so viele, nette Menschen;-- warum wohnen bei uns in der Nachbarschaft nur immer die Anderen.? Ein älterer Herr, dessen einzige Freude es zu sein scheint, Falschparker bei der Polizei an zu zeigen; früher nannte man das Denunziant, heute scheint Keiner mehr was dabei zu finden. Das Ehepaar, das sich lautstark beim Hausmeister über spielende Kinder beschwert und der Nachbar der die Mülltonnen auf "Falscheinwürfe" kontrolliert. Das stumpfe "Aneinander Vorbeigehen", den Blick tief in die eigene Wichtigkeit versenkt. Die Aggressivität, wenn mal was nicht funktioniert. Alles ist geplant, -durchgestylt - wichtig, geregelt und eingeteilt. Die Politik macht es vor und Alle machen's nach :  Haben-,-Raffen- , Gieren - ,- Neiden und immer- mehr, aber nur für mich. --
              Wahrscheinlich ist es doch das Wetter, das mich zu solch unfreundlichen Gedanken verleitet; aber irgendwie fühlen wir uns im Süden willkommener und aufgehobener; wir dürfen unsere Schwächen mitnehmen und sie auch zeigen, unsere Stärken werden nicht beneidet.- Wir müssen uns nicht verbiegen, dürfen weinen, lachen, Sinniges und Unsinniges machen --- und sind ein fester und respektierter  Teil der kleinen Dorfgemeinschaft, die so reich ist an Verständnis und menschlicher Wärme--- ein Platz zum Leben,- den Kopf und die Nase nach oben und nicht so geduckt und abwehrbereit wie in Deutschland.
                In Portugal ist längst nicht Alles Gold was glänzt,- für unsere Verhältnisse sind die Menschen hier im tiefen Alentejo bettelarm, aber sie kennen ein großes Geheimnis das zu einem glücklicheren Leben führen kann: "Zufriedenheit" und ein "vorbehaltloses Miteinander" und sich trauen "man selbst zu sein"
             Ja, warum eigentlich sollten wir in Deutschland bleiben --??

Sonntag, 19. Dezember 2010

Ja is' denn heit scho' Weihnachten ?

Ich liege im angenehm warmen Sand,  - am Wassersaum streiten sich lautstark ein paar Möwen um irgendein freßbares Meeresgetier. In die Sonne blinzeln macht herrlich schläfrig,- das leise Plätschern der Wellen verstärkt den Eindruck eines Frühsommertages am Strand. -- Frühsommer ? ! -- Es ist Weihnachten !! Weit und breit keine Schneeflocke,- kein Tannenwald, - und kein Geruch nach Glühwein oder Lebkuchen. Wie soll man da weihnachtliche Gefühle entwickeln! Eigentlich haben wir ja beschlossen, hier im ersten Jahr in Portugal, Weinachten einfach ausfallen zu lassen, --einfach nicht hin zu gehen und dem Geschenk- Sreß den Stinkefinger  zu zeigen, aber die Kinder waren damit überhaupt nicht einverstanden !! Also sind wir auf der Suche nach einem "Weihnacht-Baumartigen Gewächs" am Strand gelandet. Der ganze Atlantik gehört heute uns, - weit und breit keine Menschenseele --- und leider auch kein Weihnachtsbaum. Na gut, gehen wir's an, - langsam rappeln wir uns auf, schade eigentlich, hier ist gerade ein traumhaftes Fest aus Weite, Wellen, Meeresgeruch, Strand, sanfter Windhauch, Möwengeschrei und Sehnsucht im Gange. Zurück in unsere Wirklichkeit; unser Land ist grün und es riecht nach Frühling, - da hat Liebes die richtige Idee:" Wir schmücken die große Palme auf unserer Terrasse."
Gesagt, getan ! Bald erstrahlt die Dattelpalme in weihnachtlichem Glanz; und als wir dann noch in strahlende Kinderaugen schauen, verschieben wir unser "Nichtweihnachten" in die Zeit in der wir wieder alleine sind und die Kinder in ihren eigenen Familien feiern. -- Und dann legen wir uns in den warmen Sand und hören dem Meer zu, das für uns die schönsten Weihnachtgeschichten erzählt,--

Sonntag, 10. Oktober 2010

Schafe lieben Blumen

Für Februar ist es ungewöhnlich warm. Liebes und ich schlendern durch unser Land. " Der Eingangsbereich ist ein bißchen kahl," sagt Liebes. Stimmt, auf einer Seite der Einfahrt stehen 11 große, alte Eukalyptus-Bäume, - auf der anderen Seite ist ein wildes Gemisch von Fels, Lehm, noch etwas Bauschutt und wucherndem Unkraut.
        "So kann das nicht bleiben, die Gäste drehen wieder um wenn sie das sehen!"   Oh,oh, das bedeutet Arbeit! Durch den Regen im Januar ist der Boden einigermaßen weich, -- also schnell die Erdarbeiten erledigen bevor die Sonne Alles wieder steinhart werden läßt. -- Und Blumen, jede Menge Blumen müssen da gepflanzt werden. -- Gesagt, - getan, - nur wo bekommen wir Blumen her? ( Zu dieser Zeit gab's im Alentejo keine Gartencenter oder Ähnliches ) -  Wir machen eine "Versorgungsfahrt" an die Algarve, finden ein "Blumengeschäft", - und unter Zurücklassung eines großen Teils unserer Barschaft, kehren wir vollgepackt heim.
          Nach drei Tagen intensiven Grabens und Pflanzens bin ich von einem Maulwurf kaum mehr zu unterscheiden, -- zumindest fühle ich mich so! Aber der größte Teil der Blumen hat eine neue Heimat gefunden und reckt die farbigen Blüten der Sonne entgegen. Wir sind fast fertig, - aber müde - , und beschließen eine Mittagsstunde ein zu legen.
         Schafe können ganz schön Krach machen! Es "määäht" aus allen Richtungen. Seltsam, wenn auf der Straße eine Herde vorbei zieht, ist das nicht so laut. - Da wir auch das Tor neu gestrichen haben, ist es natürlich offen geblieben -- die werden doch nicht !??  Raus aus dem Bett, Klamotten an und zum Eingang gelaufen !
            Unsere neuen Pflanzungen sind vor lauter Schafen nicht zu sehen ! Eine ganze Herde ist da, wo vor wenigen Minuten noch liebevoll angelegte und bepflanzte Blumenbeete waren! -- Die Hunde kommen nicht zum Tor herein, - es ist durch die Wollträger vollkommen verstopft - und der neue Lack des Tores freut sich über einen grauen Wollüberzug. -- So muß die ganze Herde erstmal herein ( ca. 500 Tiere ) damit wir sie wieder raustreiben können. Die Viecher nutzen das schamlos aus und fressen Alles was auch nur im entferntesten grün aussieht !!  Die Hunde tun ihre Arbeit, treiben die Herde zusammen und als sie sie zum Tor hinaustreiben wollen, kommt der Schäfer angewankt!  Der steht jetzt im Tor, muß sich aber festhalten, am frisch gestrichenen, -- das Mittagessen bestand offensichtlich aus einer riesigen Portion Wein -- und fängt an seine Hunde zu beschimpfen, -- worauf die das Treiben einstellen, -- was wiederum die Schafe nutzen, um nochmal nach zu sehen,  ob sie noch was Fressbares vergessen haben, -- das kostet einigen frisch gepflanzten, kleinen Obstbäumen das Leben.
             Wir sind schwer begeistert und meine "Liebe" zu Schafen wächst minütlich. Schade, daß ich mir im Dienst kein Maschinengewehr ausgeliehen habe, hier wäre gerade das richtige Einsatzgebiet!!
              Endlich sind alle Schafe wieder vom Grundstück, - der Eingangsbereich ist verwüstet und reichlich "gedüngt." Es wird Zeit mit dem Schäfer zu reden. Der betrachtet den Schaden und ist schlagartig nüchtern.
Wir kennen ihn und wissen, daß er nicht viel mehr als die Kleider am Laib besitzt, -- als Wiedergutmachung bietet er uns an, 2 Schafe zu schlachten und hier zu lassen, - was wir annehmen. Als kleine "Entschuldigung" sagt er:          
                                          " Schafe lieben halt Blumen über Alles !!!!"

Mittwoch, 29. September 2010

Wie schnell können Hühner wachsen ??

Wir lieben frische Eier ! Deshalb, und weil es sich am Land so gehört, halten wir Hühner. "Halten" ist etwas übertrieben, sie sausen überall herum und machen was sie wollen. Aber sie legen jeden Tag frische Eier, zu unserer- und zur Freude unserer Gäste.
      "Warum habt' ihr keinen Hahn, ?" fragt unser Nachbar, "Ihr gönnt den Hühnern wohl gar nichts! " nach dieser völlig überflüssigen Bemerkung erklärt er mir, daß meine Hühner schon bald zu alt zum Eierlegen werden und ich doch den Nachwuchs selber züchten solle; nur eins müsse ich unbedingt beachten: "Wenn ein Huhn anfängt Eier aus zu brüten, markiere die Eier mit einem Filzstift!?" - Da ich nicht weiß, ob er das ernst meint, (wohl eher nicht) vergesse ich den gut gemeinten Rat schnell wieder.
       Der neu angeschaffte Hahn hat wohl ganze Arbeit ( !! ) geleistet, denn ein Huhn sitzt auf ein paar Eiern. Nur nicht stören, denken wir. Nach ein paar Tagen fällt uns auf, daß das brütende Huhn immer größer wird !
Kann nicht, denken wir. Wieder ein paar Tage später läßt es sich nicht mehr verleugnen: Das Huhn ist um mindestens 20cm gewachsen. Um dieses Wunder der Natur zu ergründen, versuche ich das Federvieh vorsichtig hoch zu heben, was jedoch mit ziemlich heftigen und schmerzhaften Attacken gegen meine Hände endet. Mit dicken Lederhandschuhen und unter lauten Protest des Huhnes erkennen wir die Ursache des "Hühner Wachstums": Da liegen so an die 30 bis 40 Eier unter dem Huhn, - ??---,  aber soviel legt selbst das Beste nicht in so kurzer Zeit. So ziehen wir die unerschöpfliche Quelle landwirtschaftlicher Weisheit zu Rate.(Unsern Nachbarn) "Jedesmal wenn das brütende Huhn aufsteht, um etwas zu trinken oder zu fressen, sausen die anderen Hühner zum Nest und legen ihre Eier mit dazu. Deshalb markiert (da war doch was ?) man die  anfänglich bebrüteten Eier - und nimmt jeden Tag die dazu gelegten weg.!"
             Nach 14 geschlüpften Kücken war's dem Huhn auf dem Eierberg zu unbequem,-- und wir konnten die inzwischen etwas "anrüchigen" Ursachen des explosions-artigen Hühnerwachstums entfernen.

Samstag, 31. Juli 2010

3 kleine Hunde und 1 große Schlange, von Alex

Während der Bauphase lebten wir auf der Baustelle in unserem Wohmobil. Wir hatten uns 3 kleine Schäferhunde angeschafft. Sie bewachten auch ganz brav die Baustelle, besonders wenn sich eine Fliege oder gar ein Schmetterling in sicherlich räuberischer Absicht den Ziegelsteinen näherte, stürzten sie sich mit wildem Gekläff auf den bösen Feind und vertrieben ihn. Bliebte Gegner, die man unbedingt vertreiben mußte, waren auch alte Butterbrotpapiere, Malerpinsel und ähnlich gefährliche Gegenstände. Bei größeren Feinden, ab Spatz aufwärts, zog die wilde Meute jedoch eine geordnete Flucht dem Angriff vor. Derart gut bewacht, fühlten wir uns natürlich absolut sicher. Eines Tages ertönte lautes Gebell auf unserem Grundstück. Da es gar nicht weniger wurde, sahen wir nach, was die Hunde in ihrem wilden Abwehrkampf denn gestellt hatten. Wir dachten da an einen großen Schmetterling oder ähnlich wildes Getier. Die Hundchen rannten um einen ca. 3 m großen Kreis wild kläffend herum. In der Mitte dieses Kreises war eine große Schlange, die sich aufgerichtet hatte und zu den Hunden zischte. Wir schätzten die Größe (jetzt ohne Übertreibung) auf gute 3 m oder mehr. Mit etwas mulmigem Gefühl riefen wir die Hunde zurück und sahen, wie die große Schlange in einem Loch in der Steinmauer verschwand. Wir erfuhren später, daß es eine harmlose, wenn auch sehr sehr große, Würgeschlange war, die sich von Ratten ernährt und eigentlich ungeheuer nützlich ist. Wir haben sie Eulalia getauft, aber leider nie wieder gesehen. Schade eigentlich - oder vielleicht gut so.